Dienstag, 19. Juli 2016

Hat Frau Burgschweiger die Lage noch im Griff?

Der folgende Text sollte in der Ortszeitung "Am Zeuthener See" am 19.7.2016 erscheinen. Aufgrund einer Havarie in der Druckerei konnte der Artikel allerdings nicht mit abgedruckt werden:


Das Verhältnis zwischen der Bürgermeisterin und weiten Teilen der Gemeindevertretung hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Gemeinderäte werfen Beate Burgschweiger Ignoranz von Beschlüssen, Untätigkeit und fehlende Führungskompetenz vor. Drei Beispiele: (1.) Die Bürgermeisterin ist die Vertreterin der Gemeinde in der Verbandsversammlung des Märkischen Abwasser- und Wasserzweckverband (MAWV). Die Gemeindevertreter waren mehrheitlich der Auffassung, dass sie dort die Interessen der Zeuthener Bürger nicht ausreichend wahrnimmt. Deshalb verpflichtete man sie dazu, sich vor der Verabschiedung von Satzungsänderungen das Votum des Gemeinderats einzuholen. Da sie sich dem wiedersetzte, wurde ihr in Juli-Sitzung der Gemeindevertretung eine Rüge ausgesprochen. (2.) Ein von den Gemeindevertretern einberufener Sonderausschuss sprach sich im Juli 2015 dafür aus, dass 80 benötigte Kitaplätze durch die Erweiterung der Kita Dorfstraße 23 (hinter der Bibliothek) zu schaffen wären. Um die beste Lösung zu finden, sollten drei Planungsbüros Vorentwürfe einreichen. Die Verwaltung beauftragte stattdessen 3(!) Machbarkeitsstudien, in denen geklärt werden sollte, wie die Kitaerweiterung umgesetzt werden könnte. Im März lagen die Ergebnisse vor, die Ausschussmitglieder wählten ihren Favoriten. Doch dann meldete sich das Ortsentwicklungsamt zu Wort: Die Vorschläge der Machbarkeitsstudie wären nicht machbar. Stattdessen legte die Verwaltung eine eigene Idee vor: Ein dreistöckiger „Kitawürfel“ zwischen Bibliothek und Kita Senfkorn. Schnell stellte sich heraus, dass auch dieser nicht machbar war; die Gemeindevertreter behaarten auf der ursprünglichen Vorzugsvariante. Doch dann meldete sich die Kämmerin zu Wort: Dies sei nicht finanzierbar. Weil nun keine konkrete Lösung vorlag, beschloss die Gemeindevertretersitzung im Juli 2016 notgedrungen: Wir bauen eine Kitaerweiterung um 80 Plätze in der Dorfstraße 23 - mehr nicht. Das hätte man auch schon vor einem Jahr gekonnt - nur hätte man sich dann über 100.000€ für ein Jahr Miete und Nebenkosten für die Übergangslösung in Eichwalde sparen können. Auch das Geld für die 3 Machbarkeitsstudien ist verpulvert. (3) 2013 wurde die Bürgermeisterin per Beschluss aufgefordert, Ideen für die Wiederaufnahme des sozialen Wohnungsbaus vorzulegen. In einem ersten Schritt sollten geeignete Grundstücke vorgeschlagen werden. Nach drei Jahren kam nun das Ergebnis - allerdings ohne Nutzen, da es sich vorwiegend um Waldflächen handelt, die die viele Gemeindevertreter erhalten wollen. Stattdessen möchte die Verwaltung in Miersdorf Grundstücke ohne Ausschreibung an einen Investor veräußern, auf denen die Gemeinde sehr wohl solche Gebäude hätte errichten lassen können. Auch auf Förderprogramme für die Schaffung von Wohnraum, die derzeit von Bund und Land angeboten werden, wird Zeuthen trotz attraktiver Konditionen vermutlich nicht zugreifen können, da es keine geeignete Bewirtschaftungsform des kommunalen Wohnungsbestandes gibt. Zwar wurde hierzu von der Verwaltung ein Konzept für Herbst 2015 in Aussicht gestellt, doch auch dieser Termin ist wieder einmal ohne Ergebnis verstrichen. Immer, wenn von Frau Burgschweiger Leitungskompetenz gefragt ist, taucht sie ab.

Fraktion GRÜNE/FDP
Jonas Reif, Uwe Bruns, Karl Uwe Fuchs

Samstag, 9. Juli 2016

Letzte Sitzung vor der Sommerpause - Festwiese ist gesichert

Am 6.Juli fand die letzte Gemeindevertretersitzung vor der Sommerpause statt. Die Bürgermeisterin, Frau Burgschweiger, musste sich kurzfristig entschuldigen und wurde durch Frau Weller vertreten. Da die nächste Sitzung des Gemeinderats erst am 12.Oktober geplant ist, war die Mammut-Tagesordnung verständlich. In der mehr als 4stündigen Sitzung wurden zahlreichen Themen abgehandelt, Beschlüsse gefasst und (leider zu) häufig vertagt. Hier eine Übersicht:

- zunächst wurde eine Personalie geklärt: Die Kita "Kleine Waldgeister" erhält vermutlich zum 1.10. einen neuen Leiter, der sich in den nächsten Wochen bei den Erziehern und den Eltern vorstellen wird

- durch den Beschluss einer Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung zum Bau eines neuen Fußgängertunnels mit Fahrstühlen und neuen Zugängen wird die Bürgermeisterin ermächtigt, einen Vertrag mit dem Land Brandenburg, der DB Netz und der Station & Service AG abzuschließen.
Beginn der Baumaßnahme: 03/2018, Ende der Baumaßnahme:10/2019, Inbetriebnahme: 09/2019.

 - Dem Einwohnerantrag zum Erhalt des Festplatzes wurde fast einstimmig zugestimmt.  Aus Sicht der Fraktion, die Bürgerinitiative von Anfang an unterstützt hatte, eine sehr erfreuliche Entscheidung. Der Einwohnerantrag hat gezeigt, dass auch auf kommunaler Ebene direkte Demokratie möglich ist. In den kommenden Monaten wird es nun darum gehen, wie man die ursprünglich für die Festplatz-Fläche geplanten Gebäude im verbliebenen Bebauungsplangebiet, dass derzeit erarbeitet wird, kompensieren kann. Aus Sicht der Fraktion ist dies möglich und sogar sehr wünschenswert. Der Festplatz soll nämlich nicht - wie man gelegentlich hören kann - nicht den Bau von dringend benötigtem Wohnraum verhindern.


- Die Gemeinde Zeuthen schreibt erneut eine Fläche am Siegertplatz für den Bau eines Restaurants aus. Ein erster Anlauf war gescheitert, weil der potentielle Investor kein Bank-Darlehen erhielt.

- Die Gemeinde beschloss weiterhin ein Buslinienkonzept, wonach zukünftig die Buslinie 733 durch die Schulstraße und Heinrich-Heine-Straße beideitig verkehren soll. Mehr dazu unter http://www.zeuthen.de/BV-033-2016_Vorlage-pdf-631839.pdf
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, was mit der 2008 errichteten Haltestelle auf der Westseite des Bahnhofs passiert, die dann nicht mehr benötigt wird. Aus Sicht der Fraktion wäre hier die Schaffung von weiteren Fahrradstellplätzen sinnvoll. Außerdem muss am Ausgangsbereichs des neuen Tunnels (siehe oben) noch mehr Platz geschaffen werden, um einen ungestörten Passantenverkehr hin zur Miersdorfer Chaussee zu gewährleisten.

- Vergabe von Planungsleistungen: 80 neue Kita-Plätze samt eines Bewegungsraumes sollen durch ein Erweiterungsbau an der Kita Kinderkiste in der Dorfstraße 23 (hinter der Bibliothek) entstehen. Aus Sicht der Fraktion hätte die Entscheidung hierzu schon vor einem Jahr gefällt werden können, denn: Bereits vor einem Jahr war der eigens einberufener Sonderausschuss zu diesem Stand gelangt. Nicht nur, dass man ein Jahr verloren, sondern auch noch Zusatzausgaben im sechsstelligen Bereich für die Gemeinde verursacht hat (mehr dazu in einem späteren Extra-Beitrag)

- Bildung eines Regionalausschuss: Zeuthen bildet - parallel zu Eichwald und Schulzendorf - einen 5köpfigen Regionalauschuss, die nun gemeinsam Tagen und nach Möglichkeiten einer verbesserten Zusammenarbeit suchen. Für unsere Fraktion wird  Karl Uwe Fuchs im Ausschuss vertreten sein.

- Begrüßung von Neubürgern: Die SPD hatte ein Empfang von Neubürgern im neuen Kulturbahnhof empfohlen. Angesichts von bis zu 300 Neubürgern im Jahr erschien dies aber nicht umsetzbar. Auch auf Empfehlung unserer Fraktion entschied sich die Gemeindevertretung dafür, die Neubürger zukünftig mit einem entsprechenden Paket aus Broschüren und einem Anschreiben "Willkommen" zu heißen.

- Kitaneuordnung in Miersdorf. Auf Antrag unserer Fraktion sollte die Kita in Miersdorf neu geordnet werden: Um keine Riesenkitas mit weit mehr als 200 Kindern entstehen zulassen, sollten die Kitastandorte Dorfstraße 23 zusammen mit dem Erweiterungsbau und die Dorfstraße 4 zwei eigenständige Kita bilden. Zudem sollte geprüft werden, ob es Interessenten (sogenannte Freie Träger) gibt, die dann die Dorfstraße 4 im Auftrag der Gemeinde betreiben wollen. Der Antrag fand keine Zustimmung, stattdessen wurde ein Änderungsantrag beschlossen, nachdem vorab ein gesamtheitliches Kitakonzept entwickelt werden soll.

- Forstweg 30 als Standort für Kita in freier Trägerschaft prüfen: Auf Antrag unserer Fraktion beschlossen die Gemeindevertrete, dass der "Waldkindergarten Eichwalde e.V.", der seinen Standort in Eichwalde perspektivisch verlassen muss und bislang keinen Ersatzstandort gefunden hat, besichtigen und prüfen darf, ob der Forstweg 30 für sie in frage kommt.

- Ebenfalls noch keine Zustimmung fand unser Antrag zur Erstellung eines Konzeptes für die Wohnungsbewirtschaftung. Aus unserer Sicht bestehen seit Jahren Mängel in der Bewirtschaftung der 320 kommunalen Wohnungen, da nicht ausreichend in den bestehenden Wohnraum investiert wird: Jährlich fließen stattdessen 200.-500.000 € aus den Überschüssen der Mieteinnahmen in den Haushalt. Aus Sicht der Fraktion muss das Geld in den Wohnungsbetand reinvestiert werden. Auch bietet die heutige Form der Wohnungsbewirtschaftung keine Möglichkeit, neuen kommunalen Wohnraum zu schaffen oder Fördermittel zum Bau von diesem zu beantragen. Der Antrag wurde erneut in den Finanzausschuss verwiesen, weil man sich scheinbar nicht in der Lage sah, zu später Stunde über ein derart komplexes Thema zu beraten und entscheiden.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer!

Grundschule: Es wird eng - Verwaltung & Politik müssen handeln

Bei der Sozialausschuss-Sitzung am Dienstag, den 5.Juli, wurde auch über die Grundschul-Situation diskutiert. Frau Schleifring gab vor Beginn des Schuljahres 2016/17 einen kurzen Ausblick: Es wird diesmal 5- statt 4-zügig eingeschult. Zwar gab es vor ein paar Jahren schon einmal einen 5zügigen Jahrgang, aber der war eine Ausnahme. Angesichts der Kitazahlen kann nun davon ausgegangen werden, dass dies zukünftig die Regel sein wird. Aber nicht nur die Kapazitäten an Klassenräumen neigen sich ihrem Ende zu, sondern auch im Hortbereich, bei der Essensausgabe, in der Sporthalle und selbst im Lehrerraum sind diese eher für eine 3-4-Zügigkeit ausgelegt und damit "Nadelöhre". Nach Aussage von Frau Schleifring wird man wohl noch ein oder zwei weitere 5-zügige Jahrgänge einschulen können, aber dann sind die letzten Reserven vollständig ausgeschöpft. Es spricht also viel dafür, dass sich die Gemeindevertreter und die Verwaltung schnell mit dem Thema befassen und dabei auch einen Schulneubau - zusammen mit Eichwalde und Schulzendorf, die vor ähnlichen Problemen stehen - prüfen. Das Thema sollte am besten schon auf der Tagesordnung des ersten Regionalausschusses stehen, der im Herbst sein Arbeit aufnimmt.

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