In der Gemeindevertretersitzung am 12.Mai 2017 wurde über
den richtigen Weg zur Verbesserung der Lern- und Betreuungsmöglichkeiten im
Grundschulbereich debattiert. Letztlich wurde „nur“ der Bau eines
weiteren Erweiterungsgebäudes der Grundschule am Wald beschlossen, der
Entspannung bei der Essensversorgung und im Hortbereich bringen soll. Nicht
beschlossen wurde der Bau weiterer Unterrichtsräume.
Ausgangslage
Die Schülerzahlen liegen seit Jahren deutlich über den vom
Land aufgestellten, amtlichen Prognosen. Statt einer einst 3-zügig vorausgesagten
Grundschule wird derzeit sogar 5-zügig eingeschult. Derzeit lernen hier über
600 Schülerinnen und Schüler. Zudem nehmen immer mehr Eltern für ihre Kinder die
Hortbetreuung in Anspruch. Auch mit dem anfänglich nicht einkalkulierten, aber seit
Jahren erfolgreich praktizierten Konzept der „verlässlichen Halbtagsgrundschule“
entstand zusätzlicher Raumbedarf. In den vergangenen Jahren entstanden so
bereits zwei Erweiterungsbauten, die nicht mit dem Hauptgebäude verbunden sind.
Trotzdem bestehen im Jahr 2017 schon wieder erhebliche Raum-Defizite, vor allem
bei der Essensversorgung und im Hortbereich.
Zwei mögliche Modelle
Um die aktuellen und kur- bis mittelfristig zu erwartenden Probleme
zu lösen, habe sich zwei Lösungsansätze aufgezeigt.
Modell A: Erweiterung der Grundschule am Wald
Neben der am 12.Mai beschlossenen Erweiterung für Mensa und
Hort für schätzungsweise 2,5 Mio. Euro stand der Bau weiterer Unterrichtsräume
an der Grundschule am Wald zu Diskussion. Diese hätten ebenfalls 2,5 Mio. Euro
kosten sollen.
Modell B: Neubau einer Grundschule zusammen mit Eichwalde
und/oder Schulzendorf
Derzeit wird nach einem Standort für einen Schulneubau
gesucht. Da eine Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden Schulzendorf und
Eichwalde, die ähnliche Raum-Probleme im Grundschulbereich haben, angestrebt
wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Standort an der Nordgrenze Zeuthens
liegen könnte. Ersten Schätzungen
zufolge könnte der Neubau 10-15 Mio. Euro kosten.
Was sind die Vor- und
Nachteile der Modelle?
Modell A (Erweiterung)
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Modell B (Neubau)
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Vorteile
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Lässt sich relativ leicht und vermutlich auch schneller realisieren.
Es bedarf keiner Abstimmung mit den Nachbargemeinden. Die Kosten sind derzeit
besser zu kalkulieren und vermutlich niedriger. Eine große Schule bietet
zudem den Vorteil, dass die Schüler aus einem großen Angebot von
Förderklassen und Hortangeboten wählen können.
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Zwei kleine Grundschulen (jeweils 3zügig) mit zwei
Sporthallen/Sportfeldern. Für viele Kinder kürzerer Weg zur Schule. Neue
Schule könnte von Anfang an als barrierefreie Integrationsschule
geplant/gebaut werden, dadurch ist eine höhere Förderung möglich (ebenso
durch den interkommunalen Ansatz). Wieder mehr Platz in der Grundschule am
Wald.
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Nachteile
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„Massenschule“ (unpersönlich/unübersichtlich). Neue Unterrichtsräume
verbessern nur bedingt die Situation (keine Anpassung Sporthalle/Sportfeld/Lehrerzimmer).
Keine Verbindung zwischen den
Gebäuden. Die ohnehin angespannte Verkehrssituation vor der Schule dürfte
sich weiter verschlechtern. Der namensgebende Wald geht fast komplett
verloren.
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Es muss erst ein geeigneter Standort gefunden und baurechtlich
gesichert/gewidmet werden. Mehr Abstimmungsbedarf mit den Nachbargemeinden.
Braucht mehr Zeit und kostet vermutlich auch mehr, wenn es zu keiner/geringen
Förderung kommt.
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Wieso haben sich die
Gemeindevertreter gegen Modell A ausgesprochen?
In der Sitzung haben sich alle Gemeindevertreter bis auf
Martina Mieritz gegen den Bau von weiteren Unterrichtsräumen an der Grundschule
am Wald ausgesprochen - vorerst! Grund dafür ist in erster Linie, dass man den
derzeit laufenden Gesprächen mit Eichwalde und Schulzendorf für eine gemeinsame
Schule eine Chance geben will. Zumindest Eichwalde signalisierte jüngst
größeres Interesse.
Selbst wenn es in den kommenden Monaten zu einer Grundsatzentscheidung
zwischen den Gemeinden zu Bau einer Grundschule kommen wird, ist der weitere
Weg noch steinig. Vor allem die Frage, wie die Schule finanziert und betrieben
wird, stellt noch eine große Hürde da. Auch hier gibt es noch zwei Optionen.
Optionen zum
Bau/Betrieb einer gemeinsamen Schule
Modell 1: Zeuthen baut, finanziert und betreibt alleine, die
anderen Gemeinden „bezahlen“ ihren Bau- und Betriebs-Anteil über die
tatsächliche Schülernutzung (Umlageverfahren).
Modell 2: Es wird ein Zweckverband von den beteiligten
Gemeinden gegründet, der die Schule baut und betreibt. Damit wäre jede Gemeinde
sofort und nach einem auszuhandelnden Anteil an den Kosten beteiligt.
Modell 1 hat klar den Vorteil, dass es schneller geht und
Zeuthen die freie Hand bei vielen Entscheidungen hat. Dafür müsste aber auch
Zeuthen zunächst alle Kosten tragen.
Vorteil von Modell 2 ist die gleiche Verteilung von
Gestaltungsmöglichkeiten und Risiken auf alle Beteiligten. Angesichts der
angespannten, aber nicht aussichtslosen Finanzlage Eichwaldes erscheint dieses
Modell derzeit nur mit größeren Anstrengungen (Verzicht auf schon geplante
Projekte) möglich zu sein.
Fazit
Weder Modell A noch Modell B stellen einen „Königsweg“ dar. Wenn in den nächsten Monaten keine Einigung
zwischen Zeuthen und den Nachbargemeinden möglich ist, wird wohl doch Modell A
kommen.
Ergänzung: Die schon erwähnte Gemeindeverteterin Martina Mieritz "favorsiert" nicht (nur) Modell A, sondern möchte auch das Modell B umsetzen, da nach ihrem Empfinden in Zukunft noch weitaus mehr Schul- und Hortplätze benötigt werden bzw. die Schulen mehr Platz brauchen. Auch wenn letzteres durchaus wünschenswert ist, kann sich der Autor dieser "Forderung" angesicht der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde nicht anschließen. Für ihn gibt es nur Modell A oder B, aber nicht A und B.
Ergänzung: Die schon erwähnte Gemeindeverteterin Martina Mieritz "favorsiert" nicht (nur) Modell A, sondern möchte auch das Modell B umsetzen, da nach ihrem Empfinden in Zukunft noch weitaus mehr Schul- und Hortplätze benötigt werden bzw. die Schulen mehr Platz brauchen. Auch wenn letzteres durchaus wünschenswert ist, kann sich der Autor dieser "Forderung" angesicht der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde nicht anschließen. Für ihn gibt es nur Modell A oder B, aber nicht A und B.
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