In der Tat wird die fehlende Querung und der nicht vorhandene Zugang zur S-Bahn bei den betroffenen Geschäften zu teils erheblichen Umsatzrückgängen geführt haben. Doch in fast allen Fällen gibt es noch andere Gründe, die teils noch schwerer wiegen und der wirkliche Grund der Schließung sind. Bei Dahlback gab es seit der Übernahme durch den Lila-Bäcker fragwürdige Entwicklungen (Rabattsystem mit kostenpflichtiger Kundenkarte), auch die Qualität der Backwaren nahm ab. Die Fleischerei Lehmann aus Trebbin, die "Fleischer Hölzner" übernahm, verabschiedete sich von vielen geschätzten Rezepten. Und bei Hans Casper, so wurde es zumindest berichtet, waren auch die zahlreichen Einbrüche ein Grund, weshalb das Geschäft nicht mehr fortgeführt wird. Ein besonderer Fall scheint die ehemalige Postfiliale zu sein. Einem Bericht der Märkischen Allgemeinen vom 7.Juni nach gab es zwischen der Betreiberin und der Post Meinungsverschiedenheiten über Abrechnungen, die letztlich zur Aufkündigung des Vertrages durch die Post führten.
Schaut die Gemeinde der Entwicklung nur regungslos zu?
Vor allem in den Zeuthener Facebook-Gruppen wurde der Unmut geäußert, dass Gemeindevertreter und -verwaltung dem Siechtum der Miersdorfer Chaussee tatenlos zusehen. Es gibt jedoch nicht allzu viele Möglichkeiten als Gemeindevertreter hier direkt und aktiv tätig zu werden. Dennoch habe ich in den vergangenen Tagen mehrere Gespräche geführt. Der Vermieter des Ladens, in dem die Postfiliale bisher zu finden war, hat erklärt, dass er bereits mit der Post einen Nachfolger gefunden hätte, der umgehend am bisherigen Standort die Postdienstleitungen wieder anbieten könnte.
Laut Aussagen des Vermieters könnte hier in wenigen Tagen schon wieder eine Postfiliale eröffnen. |
In der neuen Gemeindevertretung, die erstmalig am 18.Juni zusammenkommt, sollte schnellstmöglich geklärt werden, ob auch eine aktive Hilfe möglich ist. Vorstellbar wäre zum Beispiel, dass sich die Gemeinde bis zur Fertigstellung des Fußgängertunnels an den Mietkosten der Gewerbetreibenden beteiligt, wenn diese deutliche Umsatzrückgänge durch den Tunnel nachweisen können. Abgesehen davon, ob noch genug Geld im Haushalt der Gemeinde verfügbar wäre, müssten vor allem (wettbewerbs-)rechtliche Fragen geklärt werden.
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