Dienstag, 25. März 2014

Leserbrief zum Artikel "Ärger im Mischgebiet" (Blickpunkt, 15.03.2014)

von Uwe Bruns:

Ihr Artikel ist erstaunlich unausgewogen und übernimmt anscheinend ungeprüft die Argumente der Bürgermeisterin zum geplanten Tankstellenbau in Zeuthen. Die Meinung der Zeuthener Bürger über dieses Bauvorhaben ist völlig unklar, da es eben bis zum 20.02.2014 keine Bürgerbeteiligung gab. Die erstmalige Behandlung des Themas in einer öffentlichen GVT an diesem Tag, erbrachte ein breites Bürgerinteresse und eine sehr große Ablehnung bei vielen Anwesenden. Darunter waren auch viele Bürger, die keine direkten Anwohner sind oder in der Nähe wohnen.

Die bis zu diesem Tage nicht direkt eingebundenen Gemeindevertreter haben mit sehr großer Mehrheit fraktionsübergreifend in einem Beschluss die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens zum Bau der Tankstelle bedauert. Darüber hinaus wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst, dass die Bedenken und Einwendungen der Bürger durch die Gemeinde Zeuthen an die verfahrensführende Behörde weitergeleitet werden sollen.

Es ist schon sehr merkwürdig, dass die im dritten Anlauf nunmehr zustimmende Empfehlung eines Ortsentwicklungsausschusses plötzlich die Grundlage eines Verwaltungshandelns wird. Üblicherweise werden derartige Empfehlungen in den Hauptausschuss der Gemeinde weitergeleitet und je nach dortiger Beschlusslage in einen TOP der nächsten GVT aufgenommen.

In diesem Fall war alles anders und es sei ein Schelm wer Böses dabei denkt!
Zeuthen braucht sicherlich noch einiges an Investitionen und auch eine sinnvolle Belebung seines erweiterten Ortszentrums. Aber dazu einen Tankstellenbau heranzuziehen, ist schon eine gewagte stadtplanerische Auslegung mit Alleinstellungsmerkmal.
Es drohen mehr Lärm, mehr Abgase, mehr Stau und das praktischerweise durch einen 24h-Betrieb an 365 Tagen im Jahr. Da kann selbst Herr Mehdorn noch von Zeuthen lernen.

Die Gefahren für den Boden und das Grundwasser bestehen ohnehin. Das Wasserwerk Eichwalde und sein Einzugsgebiet sind in greifbarer Nähe.
Die Güterzüge der Bahn, teils mit Gefahrguttransporten rauschen auf der nebenliegenden Bahn-strecke tags und nachts vorbei. Der Bahnübergang ist nur wenige Meter entfernt und damit erhöht sich auch das Sicherheitsrisiko.

Diese Tankstelle befindet sich im erweiterten Ortszentrum von Zeuthen und sie unterscheidet sich damit von den Standorten in der näheren Umgebung. Wer lässt heute schon einen innerörtlichen  Tankstellenstandort zu? Die Gemeinde Zeuthen!

Die Bürgermeisterin sieht sich als Vertreterin aller Zeuthener und der hier ansässigen Gewerbe-treibenden. Wurden denn die ortansässigen Kleingewerbetreibenden vorher gefragt, ob das Sortiment einer Tankstelle (Zeitungen, Tabak, Getränke, Backwaren, usw.) für ihr Gewerbe eine existentielle Bedrohung darstellt?

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