Mittwoch, 13. November 2019

Online-Petition zur Verbesserung der Qualität von Kita und Hort jetzt unterschreiben

Wenn man das eigene Kind in einer Einrichtung abgibt, erwartet man zurecht, dass qualifizierte ErzieherInnen es nicht nur betreuen, sondern auch fördern, fordern, trösten, beobachten und nebenbei prägende Erlebnisse planen und durchführen. Der Umstand, dass die Rahmenbedingungen für diese anspruchsvolle Aufgabe nicht optimal sind, hat die Kitaleitungen in ZEWS motiviert, ihre Erfahrungen und Vorstellungen von Qualitätssicherung in Kita und Hort einem Konzeptpapier zusammen zufassen. Neben einer differenzierten Darstellung des Status Quo leiten sie darin Forderungen an die Landespolitik ab. Die Broschüre ist digital zugänglich unter folgendem Link: https://www.docdroid.net/4FEwGJp/kita-broschure-mai-2019.pdf

Nun haben die Kitaleitungen aus dem Konzeptpapier eine Petition gemacht, die sich an den brandenburgischen Landtag richtet. Sie fordern darin eine zügige Umsetzung folgender Punkte:
  • die Reduzierung des Betreuungsschlüssels
  • verbindliche Leitungsfreistellung
  • mehr Platz für unsere Kinder
  • verbesserte Rahmenbedingungen für Azubis und Praktikanten
  • die Anerkennung anderer Berufsabschlüsse
  • die Optimierung der fachlichen Beratung und Begleitung

Die Petition ist ebenfalls online erreichbar:
https://www.openpetition.de/petition/online/weil-unsere-kinder-es-wert-sind-massnahmen-die-die-qualitaet-in-kita-hort-tatsaechlich-verbessern

Die grünen Fraktionen in ZEWS unterstützen die Forderungen dieser Petition und rufen zu einer breiten Teilnahme an der Unterschriftenaktion auf.

Mittwoch, 6. November 2019

Wie steht’s um die Zeuthener Wälder?


November 2019: Hinter uns liegen zwei Jahre mit ausgeprägter Sommertrockenheit. So etwas ist – langfristig betrachtet – nicht Außergewöhnliches. Verbunden ist dies jedoch mit immer höheren Temperaturen: Lag die jährliche Durchschnittstemperatur zwischen 1961 und 1990 in Brandenburg noch 8,7°C, wurde im Jahr 2018 ein neuer Rekord mi 10,8°C gemessen.

Natürlich sollte man Extremwerte nicht überbewerten, doch die Tendenz der letzten Jahre geht eindeutig nach oben – deutlich. Auch aktuelle Prognosen wie des Klimareports Brandenburg 2019  
zeigen deutlich, wie die derzeitige Situation ist – und wo es hierzulande sehr wahrscheinlich hingehen könnte: Weiter steigenden Durchschnitts- und Extremtemperaturen, mehr Extremwetterereignisse, weniger Niederschlag – vor allem im Sommer.

Statt Alarmismus ist konsequentes Handeln gefragt, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, aber vor allem auch um sich diesen veränderten Bedingungen anzupassen. Dies möchte ich anhand unserer Zeuthener Wälder einmal darstellen.
Hinsichtlich der hydrologischen (also Wasser-) Bedingungen ist unsere Gemeinde zweigeteilt.
Wie über das Zeuthener Geoportal ersichtlich, liegt der Grundwasserabstand in den meisten Bereichen des ehemaligen Ortes Zeuthen bei unter 5 Metern, vielfach sogar unter 3 Meter. Angesichts des sandigen, leicht zu durchwurzelnden Bodens erreicht fast jeder Baum diese Tiefen und hat somit selbst in langanhaltenden Trockenperioden genügend Wassernachschub.

Anders sieht es hingegen in den Miersdorfer Bereichen Falkenhorst, am Heideberg und vor allem – Nomen est omen – im Hochland aus. Hier ist das Grundwasserabstand so groß, dass selbst Baumwurzeln nicht mehr auf diese Wasservorräte zurückgreifen können. Hier müssen die Pflanzen also ausreichend trockenheitsverträglich sein. Natürlich habe viele Arten entsprechende Möglichkeiten, um die Transpiration zu reduzieren. Aber diese Reduzierungsmöglichkeiten sind endlich.

Im Waldgebiet am Heideberg, hier von der Schmöckwitzer Straße aus fotgrafiert, sind zahlreiche abgestorbene Bäume deutlich sichtbar zu erkennen.
Aktueller Zustand
Dem Großteil der Zeuthener Wälder ist die Trockenheit der letzten beiden Jahre kaum anzumerken – zumindest auf dem ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung fällt dann doch auf, dass einzelne Baumarten wie die Birke, aber auch Eichen Trockenschäden im Kronenbereich aufweisen. Es gibt jedoch zwei Waldbereiche, die erheblich Schäden aufzeigen. Einerseits das Gebiet um den Heideberg und das Waldgebiet zwischen dem Sportplatz Miersdorf und der Straße am Hochwald. Hier sind viele Kiefern abgestorben und stehen nun trocken zwischen den verbliebenen Bäumen. Teilweise ist jede fünfte Kiefer abgestorben, die restlichen Kiefern weisen ebenfalls deutliche Schäden auf. Das Waldgebiet zwischen Hankelweg und der Straße am Staatsforst ist weniger stark betroffen, wobei auch hier einzelne tote Kiefern auszumachen sind.

Auf den ersten Blick noch recht grün. Doch die Kronen vieler Kiefern weisen in Waldgebieten wie am Heideberg oder in der Straße am Hochwald deutliche Schäden auf. Ein schneller Waldumbau mit mehr trockenheitsressisten Laubbaumarten ist dringend erforderlich. Die meisten der betroffenen Waldgebiete sind jedoch nicht kommunal, sondern in privatem Besitz oder Bundeswald.
In den Bereichen "Am Hochwald", vor allem im Bereich der Reitanlage, und am Heideberg besteht hoher Handlungsdruck. Neben den schon abgestorbenen Bäumen sind auch die geschwächten Bäume bedroht, da sie weniger Abwehrschutz gegen den Borkenkäfer (ein sogenannter Sekunderschädling)  haben und somit auch ihr Absterben droht. Bei einer starken Vermehrung wären dann auch gesunde Bäume bedroht.

In naturnahen Wäldern, die fernab der Zivilisation liegen, sind derartige natürliche Prozesse zu tolerieren. In direkten Umgebung der Bebauung erhöht dies aber für die nächsten Jahre erheblich die Gefahr einer schnellen Ausbreitung von Waldbränden. Durch den Funkenflug können schnell vertrocknete Baumkronen in Brand geraten und Feuerwehrleute in Gefahr bringen, die das Feuer am Boden bekämpfen. Da Kiefern harzhaltig sind, bleibt die Brandgefahr im Vergleich zu absterbenden Laubbäumen deutlich länger erhalten.
Angesichts dieser Gefahren müssen abgestorbene und stark geschädigte Kiefern zeitnah entfernt werden und ein konsequenter Waldumbau mit mehr Laubbäumen vorangetrieben werden. Hier sind die Waldbesitzer in der Verantwortung!

Donnerstag, 31. Oktober 2019

Grüne gegen Bebauung des südlichen Zeuthener Winkels

In der Ortsentwicklungsausschuss-Sitzung am 29.Oktober hat sich ein potentieller Investor vorgestellt, der im Zeuthener Winkel ein großes Wohngebiet errichten will - es geht um 273 Wohneinheiten für circa 550-600 Einwohner (siehe Bilder, siehe entstammen einer Unterlage, die an die Fraktionen ausgeteilt wurde, Bildrechte bei KoKo Immobilien Handels- und Verwaltungs-GmbH). Der potentielle Investor hat dabei aber nicht die freie Fläche zwischen den beiden Einfamilienhaussiedlungen (Zeuthener Winkel I und II) nördlich des Flutgrabens im Auge, sondern die Fläche zwischen Flutgraben und dem Wald an der Nordschranke. Neben den Wohneinheiten könnte hier auch eine Kita mit 80 Plätzen, kleinere Handelsflächen und ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ)* geschaffen werden.


Bislang ist die besagte Fläche im Flächennutzungsplan als Grünland ausgewiesen. Um hier eine Bebauung vornehmen zu können, müsste der Flächennutzungplan geändert werden. Nach der Präsentation des Investors konnten die Fraktionen eine erste Stellungnahme abgegeben. Die Fraktionen, die sich zu Wort gemeldet haben, empfanden die Bebauung zu intensiv. Wir Grünen sind noch einen Schritt deutlicher geworden: Wir lehnen die Bebauung des südlichen Zeuthener Winkels komplett ab!

Aus Sicht der Grünen ist die Lebensqualität der hier schon lebenden Zeuthener das wichtigste Maß aller Entscheidungen. Wir sehen keine Qualitätsverbesserung, wenn das Gebiet bebaut und damit die letzte große Freifläche stark dezimiert wird. Auch Freiflächen haben ihren ökologischen Wert (mehr dazu unten). Wir haben derzeit größte Probleme unserer bisherigen Entwicklung gerecht zu werden. Zum noch immer zunehmenden motorisierten Individualverkehr müssen wir in den nächsten Jahren mit guten Alternativen begegnen (besser Geh- und Fußwege, ÖPNV-Angebote). 600 weitere Einwohner und schätzungsweise weitere 300 Pkw würden die Situation unnötig verschärfen - zumal die Verkehrsanbindung des Zeuthener Winkels ohnehin schwierig ist. Selbst wenn der Investor eine Kita mit 80 Plätzen bauen (die Betriebskosten würden natürlich bei der Gemeinde bleiben) und sich finanziell an einer zweiten Grundschule beteiligen würde, blieben erhebliche Kosten für die Allgemeinheit, die Mehreinnahmen bei Steuern und Zuweisungen wieder "auffressen" würden.

Wir Grünen lieben Zeuthen so, wie es sich heute präsentiert: Ein reich durchgrünter, abwechslungsreicher Ort: Neben den "3 W‘s" (Wasser, Wald und Wohnen) gehört für uns das vierte W (Wiesen) dazu. Ausgerechnet diese Freiflächen sind jedoch in unserer Region massiv bedroht: In Kiekebusch entsteht ein riesiges neues Gewerbegebiet, und die an Zeuthen angrenzenden Ackerflächen in Wildau und Schulzendorf werden dort als potentielles Bauland betrachtet. Schon bald könnte Schluss sein mit dem freien Blick!

Freiflächen (Äcker und Wiesen) haben jedoch einen erheblichen ökologischen Wert - nicht nur Wälder. Freiflächen sind angesichts der zunehmende Hitzetage im Sommer von großer Bedeutung für die nächtliche Frischluftzufuhr: Im Vergleich zu bebauten Gebieten, aber auch Wäldern und Gewässern, kühlt sich die Luft hier besonders stark ab (gut wahrnehmbar an der Nebelbildung). Diese kalte Luft kann sich dann durch bodennahen Luftmassenaustausch in einem größeren Bereich und bei entsprechenden Schneisen (zum Beispiel Straßenräumen) gut austauschen. Wie bedeutsam dieses Austausch sein kann , haben Wissenschaftler rund um den ehemaligen Tempelhofer Flughafen dokumentiert.

Eine zweiter wichtiger ökologischer Faktor ist die Grundwasserneubildung: Dort, wo Freiflächen sind, kann sich Grundwasser viel besser bilden! Die Grundwasserneubildungsrate ist in Wäldern (vor allem Kiefernwäldern!) deutlich geringer bis fast O, weil die Bäume das Niederschlagswasser verdunsten. In Wohngebieten ist dies ähnlich - hier kommt noch hinzu, dass Niederschlagswasser häufig sogar in die Kanalisation abgeleitet wird.

Angesichts länger anhaltender Trockenperioden wird das Vorhandensein von ausreichend Grundwasser in Zukunft von größter Bedeutung sein. In Zeuthen bleiben die Bäume auch in Jahren wie 2018 und 2019 nur deshalb so grün, weil sie Anschluss an relativ hoch anstehende Grundwasserleiter haben. Ein Absinken des Grundwasserspiegels könnte daher verheerende Folgen für unsere Bäume haben!

Die Gemeindevertretung wird sich vermutich im Dezember mit der Frage der grundsätzlichen Bebaubarkeit dieser Fläche auseinandersetzen. Die Grünen werden sich dafür aussprechen, dass die Fläche auch zukünftig eine Freifläche bleiben soll.

*Zum MVZ: Im Ortszentrum (Kastanienpassagen) ist bereits ein Ärztehaus geplant. Momentan sind keine neue Facharztzulassungen im Landkreis Dahme-Spreewald möglich! Somit wäre nur eine Verlagerung von Praxen in das MVZ möglich, dass somit keinen Mehrwert für den Ort schaffen würde.

Montag, 26. August 2019

Brandenburg ist erneuerbar

Bürger*innengespräch mit Sabine Freund


Die Ortsgruppe von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN lädt ein zum Bürger*innengespräch  mit unserer Grünen Direktkandidatin Sabine Freund. Kurz vor dem Wahltermin wollen wir mit Sabine diskutieren, wie erneuerbar Brandenburg ist und welche Themen aus unserem Wahlkreis ihr besonders am Herzen liegen. Beginn ist am 28.8. um 19 Uhr in Eichwalde in der Stubenrauchstr 17  in der Villa Mosaik.




Donnerstag, 22. August 2019

Der Ausschuss für Umwelt, Flughafen und Ordnung in Eichwalde hat in seiner Sitzung am 20.8. einen Antrag zur Erklärung des Klimanotstandes empfohlen. Sollte die Gemeindevertretung dieser Erklärung in der nächsten Sitzung (24.09.2019) zustimmen, würden in Eichwalde die Erkenntnisse des Weltklimarates (IPCC) zur Grundlage politischer Entscheidungen gemacht und die Eindämmung der Klimakrise öffentlich als Aufgabe höchster Priorität anerkannt werden. Das Ziel soll sein, Auswirkungen auf das Klima bei jeglichen Entscheidungen zu berücksichtigen und Lösungen zu bevorzugen, die sich positiv auf Klima-, Umwelt-und Artenschutz auswirken.

Der Antrag, den die Fraktion von Bündnis 90 / die Grünen zusammen mit der WIE (Wählerinitiative Eichwalde) eingebracht haben, wurde von SPD und CDU unterstützt, die Fraktion der Linken enthielt sich der Stimme.

Dienstag, 13. August 2019

Gehwege: Besser, aber längst noch nicht gut

Dieser Gehwegabschnitt in der Forstallee ist ein ständiges Problem. Der Plattenbelag wird nun aufgenommen und durch ein Sand-Splitt-Gemisch ersetzt. Im Zusammenhang mit dem Straßenausbau (mittel- bis langfristig) ist dann der Bau eines befestigten Gehweges (wenn möglich mit "Radfahren frei") geplant.
Im Ortsentwicklungsausschuss am 6.August wurde der jährliche Zustandsbericht zur Gehwegesituation durch das Planungsbüro "Deutsche Tiefbauberatung" vorgestellt (siehe hier und hier).

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation demnach verbessert. Ursächlich hierfür ist nicht nur der Bau bzw. die grundhafte Sanierung von Gehwegen, sondern mehr noch die Behebung von akuten Schäden im Rahmen der routinemäßigen Gehwegunterhaltung. Von den 163 bekannten Schadstellen im Jahr 2018 wurden 133 behoben. Da in diesem Jahr 26 neue Schadstellen hinzukamen, sind noch immer 56 Schadstellen "offen".

Trotz dieser frohen Botschaft muss berücksichtigt werden, dass noch immer ein großer Teil der Gehwege in einem allgemein schlechten Zustand sind. Die Haushaltssituation und die derzeit kaum vorhandenen Baukapazitäten für einen grundhaften Ausbau ermöglichen derzeit vor allem eine Maßnahme, die für manche wie ein Rückschritt scheint: Der Rückbau von Gehwegplatten und das Aufbringen von Splitt-Sand-Gemischen bzw. einer wassergebundenen Wegedecke. Die "weichen" Wegedecken sind vor allem für "bewegliche" Bereiche geeignet, also dort, wo Wurzeln von Bäumen immer wieder Hebungen von Platten führen.

Ein Gehweg, der derzeit nur mit großer Mühe "geflickt" werden kann und dennoch vollkommen unbefriedigend bleibt, ist die Forstallee. Sie ist nicht nur eine wichtige Hauptsammelstraße, sondern auch als Schulweg von großer Bedeutung. Da der weitere grundhafte Ausbau der Straße ab der "Grundschule am Wald" zumindest nicht kurzfristig zu erwarten ist, fordert die Fraktion GRÜNE hier eine zeitnahe Verbesserung zu erreichen, die über die derzeitige Flickschusterei hinausgeht. Vor allem der Bereich zwischen Birkenstraße und Waldpromenade ist durch wiederkehrende Plattenhebungen UND durch die geringe Breite des Plattenweges gekennzeichnet. Auf unsere Nachfrage zum weiteren Vorgehen erhielten wir nun folgende Antwort von der Gemeindeverwaltung:

Im Rahmen der auszuführenden Bauleistungen zur Unterhaltung der Gehwege wird das damit beauftragte Unternehmen durch die Gemeinde beauftragt werden, die Gehwegplatten zwischen der Waldpromenade und der Birkenstraße zu entfernen und eine wassergebundene Decke herzustellen.
 

Der Ausbau des Gehweges in dem von Ihnen benannten Straßenabschnitt ist jedoch nur im Zusammenhang mit dem grundhaften Straßenausbau möglich. Der konstruktive Aufbau der Fahrbahn reicht bis unter den Gehweg. Dazu zählt auch die Herstellung der Bordanlagen, sowie die Planumsentwässerung. Der zuvor hergestellte Gehweg musste dann dazu mindestens zur Hälfte seiner Breite rückgebaut werden. Der Gehweg muss auch höhenmäßig an die Fahrbahn angepasst werden, da diese mit einem Quer- und Längsgefälle zur Ableitung des Oberflächenwassers errichtet wird. Und der Gehweg muss selbst entwässert werden. Die jetzt vorhandene Fahrbahn verfügt über keine geordnete Oberflächenentwässerung, so dass das Oberflächenwasser des dann versiegelten Gehweges mittels Quergefälle zusätzlich auf die Fahrbahn verbracht wird und dort zu weiteren Wasseransammlungen führen würde.

Bereits in 2015/16 wurde für den bezeichneten Straßenabschnitt der Forstallee (3. BA) die Vorplanung erarbeitet um diesen Straßenabschnitt, nach Möglichkeit auch mit FM, herstellen zu können.

Montag, 12. August 2019

Miersdorfer Chaussee/Forstweg: Kreisverkehr geplant, Realisierung offen

Die ausgetretenen Fußwege zeigen das Problem deutlich. Die Kreuzung wird von Fußgängern auf kürzestem, aber wohl kaum sichersten Weg passiert.
Das Schuljahr hat gerade begonnen - und damit ist wieder ein Thema hochaktuell: Schulwegsicherheit. In diesem Zusammenhang haben die Grünen zwei Anfragen gestellt.

Anfrage 1 betrifft die sehr unübersichtliche Situation an der Kreuzung Miersdorfer Chaussee/Forstweg/Elbestraße. Nicht nur für Autofahrer ist die Kreuzung komplex, sondern vor allem für Fußgänger (Schüler) ist die Querung der Straßen gefährlich. Man kann fast schon von einem Wunder sprechen, dass hier bis heute nicht mehr passiert ist.

Ein Vorschlag,die Kreuzung für alle Beteiligten sicherer zu machen, war der Bau eines Kreisverkehrs. Doch was wurde aus diesem Vorschlag? Darauf gab die Gemeindeverwaltung nun folgende Antwort:

Mit dem Ausbau der Forstallee im Straßenabschnitt zwischen Miersdorfer Chaussee und Birkenallee bzw. bis Forstallee Haus-Nr. 1 wurde durch das Planungsbüro hpl Ingenieurgesellschaft mbH auch eine Variante zur Änderung des Kreuzungspunktes L 402 / Miersdorfer Chaussee / Elbestraße vorgestellt. In dieser Variante aus 2008 wurde die Anordnung eines Kreisverkehrs in diesem Kreuzungspunkt vorgeschlagen, die auch die Anbindung der Ebereschenallee an diesen oval angeordneten Kreisverkehr vorsah.

Diese Vorplanung wurde dem Landesbetrieb Straßenwesen (LS) als Straßenbaulastträger der L 402 in 2008 vorgestellt. Da dem LS für den Ausbau derL 402 in diesem Streckenabschnitt keine Mittel für einen Straßenausbau zur Verfügung standen wurde der Ausbau der Forstallee bis an den vorhandenen Knotenpunkt durch die Gemeinde als Straßenbaulastträger ausgeführt.


Die Vorplanung aus 2008 mit der Variante ovaler Kreisverkehr liegt in der Gemeinde vor.


Nach Rücksprache mit dem Bereich Entwurfs- und Erhaltungsplanung Süd des LS ist zurzeit ein Ausbau des benannten Streckenabschnittes durch den LS nicht vorgesehen. Die Notwendigkeit zum Umbau des Knotenpunktes richtet sich nach der Dringlichkeit. Dazu erfolgt, nach Aussage des LS, die Auswertung von Auffälligkeiten und Unfallhäufigkeiten. Als Straßenbaulastträger sieht jedoch auch der LS sichere Querungsbeziehungen im Kreuzungspunkt als notwendig an.

Eine Planung der L 402 in diesem Streckenabschnitt ist aus Sicht des LS zurzeit jedoch nur im Zusammenhang mit den Ergebnisse, der in Abstimmung mit der DB AG und der Gemeinde Zeuthen beauftragten Machbarkeitsstudie zum Ersatz des BÜ Forstweg, zu sehen.


Es wird auch vom LS vorgeschlagen in den dazu geführten Beratungen den Kreuzungspunkt mit einzubeziehen.


Ein alleiniges Handeln durch die Gemeinde Zeuthen ist aufgrund des bezeichneten Projektstandes der Machbarkeitsstudie zum Ersatz des BÜ Forstweg, vor allem aber aus rechtlicher Sicht aufgrund der Straßenbaulast, nicht möglich.


Aus Sicht der Grünen ist hier ein zeitnahes Handeln zwingend erforderlich. Sofort nach Vorliegen der Machbarkeitsstudie muss auch eine Entscheidung getroffen werden, wie mit der Kreuzung weiter verfahren wird. Die Gemeinde sollte sich zudem um die Einwerbung von Fördermittteln zur Erhöhung der Schulwegsicherheit bemühen.

Donnerstag, 11. Juli 2019

Erfolg - die Bahn beteiligt sich an den Kosten des Bürgerbusses in Eichwalde

Jana Schimke (MdB; CDU), Dorothea Schulze (B90 / Grüne), Joachim Trettin (DB), Tina Fischer (MdL; SPD) (vorne) und viele Bürger*innen beim Ortstermin in konstruktiver Diskussion.
Die Bauarbeiten am Fußgängertunnel und dabei auftretende Verzögerungen (inzwischen fast ein Jahr) sind für viele Eichwalder eine große Belastung. Der provisorische Bahnhofszugang über die Brücke ist für viele ältere oder körperlich nicht ganz so fitte Menschen aber auch für Familien mit kleinen Kindern und Kinderwagen ein großes Hindernis. Hinzu kommt, dass die alte Fußgängerunterführung (wenn auch nicht rein rechtlich, so doch aber ganz praktisch) die beiden Ortsteile miteinander verbunden hat, und damit die Bauaktivitäten ganz praktisch eine Trennung des Ortes bedeutet und für viele Geschäftstreibende auch eine wirtschaftliche Belastung darstellt.
Im Februar haben Dorothea Schulze und Andrea Lübcke eine Unterschriftensammlung initiiert mit dem Ziel, die Bahn dazu zu bewegen, sich an einem Bustransfer zu beteiligen. Knapp 700 Unterschriften wurden gesammelt. Den Bustransfer gibt es inzwischen an 2 Tagen pro Woche (finanziert durch die Gemeinde). Gestern konnten nun endlich die Unterschriften an die Bahn (konkret an Dr. Joachim Trettin) übergeben werden. Das Gespräch fand in sehr konstruktiver Atmosphäre vor Ort statt. Viele Betroffene, der Gewerbeverein, der Bürgermeister aber auch viele Kommunalpolitiker*innen haben die Diskussion mit den Vertretern der Bahn gesucht. Auch die Presse war vor Ort. Und das Ergebnis? Wie heute die MAZ berichtet hat, hat die Bahn zugestimmt, sich an den Kosten des Busshuttles zu beteiligen. Dadurch wird sich der Bustransfer an einem dritten Wochentag realisieren lassen. Große Freude bei uns! Vielen lieben Dank auch ganz besonders an Jana Schimke (MdB; CDU), die den Termin mit der Bahn ermöglicht hat, an Joachim Trettin (Bahn) und an Tina Fischer (MdL, SPD) für ihre konstruktive Diskussionsbeiträge.

Montag, 24. Juni 2019

Zeuthener Gemeindevertretung hat sich konstituiert

Am 18.Juni trat die neugewählte Gemeindevertretung erstmalig zusammen. Erstmalig sind dort 7 Fraktionen vertreten, darunter zahlreiche Neulinge. Auch der Frauenanteil liegt mit 41% höher als bisher (zuletzt 32%). Die Bürger für Zeuthen (BfZ) und die Grünen stellen mit jeweils 4 Gemeindevertreten die größten Fraktionen, jeweils 3 Sitze entfallen auf SPD, CDU, Linke und FDP. Die AfD ist erstmalig mit zwei Personen im Gemeindeparlament vertreten.

Zum Vorsitzenden der Gemeindevertretung wurde in geheimer Abstimmung Jonas Reif (Grüne) gewählt, der in der vergangenen Wahlperiode stellvertretender Gemeinderatsvorsitzender war. Die bisherige Vorsitzende, Karin Sachwitz, verzichtete nach 25 Jahren an der Spitze des Kommunalparlaments um eine Kandidatur als Vorsitzende. Sie wurde zur Stellvertreterin gewählt.

Zur Ausschussaufteilung, den Vorsitzenden und zur Anzahl der jeweiligen Sitze gab es bereits im Vorfeld zwischen allen Fraktionen eine einvernehmliche Lösung, die in der Gemeindevertretersitzung "amtlich" gemacht wurde.

Dem Hauptausschuss gehören zukünftig 9 Gemeindevertreter plus Bürgermeister an. Für die Grünen sind es Christine Wehle und Jonas Reif.

Karin Sachwitz übernimmt für die Bürger für Zeuthen den Vorsitz im Sozialausschuss. Auch im Ortsentwicklungsausschuss bleibt es mit Jörgen Hassler (SPD) beim alten Vorsitzenden. Der Finanz- und Ordnungsausschuss wird zukünftig von Philpp Martens (Linke) geleitet. Der Regionalausschuss wird von Michael Wolter (CDU) angeführt. Der bisherige Flughafen- und Lärmschutzausschuss wird zum Umweltausschuss aufgewertet, den Vorsitz übernimmt die grüne Fraktionschefin Christine Wehle. Die FDP, die freiwillig auf einen Ausschussvorsitz verzichtete, möchte die Vorsitz im Hauptausschuss übernehmen. Der Bürgermeister zog daher den Antrag, den Vorsitz zukünftig selbst zu übernehmen, zurück.

Als Ausschussmitglieder und Sachkundige Einwohner wurden von den Grünen folgende Personen benannt:

Finanz- und Ordnungsausschuss: Christine Wehle (Sachkundige Einwohnerin: Margit Höhndorf)
Ortsentwicklungsausschuss: Jonas Reif (Uwe Bruns)
Sozialausschuss: Anika Darmer (Christine Nicholas)
Umweltausschuss: Christine Wehle (Torsten Kampe)
Regionalausschuss: Janina Böhm (hier gibt es keine Sachkundige Einwohner)

Mittwoch, 19. Juni 2019

Grünes Spitzenduo zu Fraktionsvorsitzenden gewählt

In der Sitzung vom 17. Juni 2019 wählte die Fraktion der Schulzendorfer Bündnisgrünen ihre Vorsitzenden. Die Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Claudia Stölzel, 28, und der Politikwissenschaftler Andreas Körner, 57, werden als gleichberechtigte Doppelspitze in der nächsten Legislaturperiode die grüne Fraktion im Rathaus führen.
Zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden wurde Michaela Lindovsky gewählt. Die 41-jährige Publizistin ist Nachrückerin für Christine Schütz, die ihr Mandat in der Gemeindevertretung aus gesundheitlichen Gründen nicht angenommen hat.
Die Fraktion sucht weiterhin für eine engagierte ehrenamtliche Mitarbeit im Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport (SBKS) sowie im Finanzausschuss sachkundige Einwohner oder Einwohnerinnen.

Interessierte, die das Greenteam im Rathaus tatkräftig unterstützen wollen, können sich unter kontakt@gruene-schulzendorf.de melden.

Erste Gemeindevertretungssitzung in Schulzendorf: Wir berichten LIVE

Die neuen Mitglieder der Gemeindevertretung sind gewählt und treffen heute um 18.30 Uhr das erste Mal im Rathaus zusammen. Damit alle Schulzendorfer*innen dabei sein können, bieten wir – die Bündnisgrünen, einen Online-Live-Ticker der Sitzung auf unserer Website an.
Gemeindevertreter*innen, die neu gewählt wurden, treten heute das erste Mal offiziell in Erscheinung. Viele wichtige Fragen werden heute entschieden: Wer wird Gemeinderatsvorsitzende*r ? Welche Ausschüsse gibt es zukünftig und wer wird diese leiten? Welche Parteien werden welche Fraktionen bilden? Wer sind die Fraktionsvorsitzenden?
Ein langer spannender Abend steht uns bevor. Damit alle Schulzendorf*innen auch von Zuhause und unterwegs aus dabei sein können, bieten wir einen Live-Ticker der konstituierenden Sitzung in Schulzendorf auf unserer Website an:
Also schaut rein und seid immer auf dem neuesten Stand!
Bis heute Abend vor Ort oder im Live-Blog!
Eure Bündnisgrünen Schulzendorf

Dienstag, 18. Juni 2019

10 Jahre Städtepartnerschaft Zeuthen-Interlaken - Was bringt es dem Bürger?

Am 29.März 2009 wurde im Interlakener Rathaus die Städtepartnerschaft formell besiegelt. Ich gehörte zu einer etwa 20köpfigen Delegation aus unserem Ort, die diesem Ereignis beiwohnen durften. Ich muss zugeben, dass ich damals sehr skeptisch war. Was bringt so eine Städtepartnerschaft? Geht es vielleicht nur darum, dass man auf Gemeindekosten in eine schöne Urlaubsregion fahren kann?

Seit dem 15.Juni 2019 ist die Städtepartnerschaft mit Interlaken auch durch Schilder am Ortseingang erkenntlich.
Die Tage in der Schweiz vergingen schnell. Man besuchte gemeinsam die Höhepunkte der Umgebung, das Essen und die Schweizer Gastfreundschaft. Es wurde auch viel diskutiert, man tauschte sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede aus, über die große und kleine Politik. Für mich war damals das Thema direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung von großer Bedeutung. Es war interessant zu hören, worüber die Bürger entscheiden durften - und das es gar kein ungeteilte Freude über die von einigen als lästig empfundene Abstimmungen gab. Doch andererseits gab es so auch viel wenige Kritik an der Politik. Für mich bis heute ein wichtiger Ansatz für unsere Kommunalpolitik. Inzwischen hat auch Zeuthen eine Bürgerbeteiligungssatzung mit durchaus weitreichenden Möglichkeiten für die direkte Demokratie. Anders als in Interlaken müssen die Bürger jedoch etwas ihre Mitbestimmung tun. Da die Hürden aber nicht all zu hoch sind, möchte ich jeden dazu animieren, einmal ein Blick in unsere Einwohnerbeteiligungssatzung zu werfen.

Ein zweiter Punkt, der mich nachhaltig beeindruckt hat, war die Höhematte. Dabei handelt es sich um eine große Festwiese, die mitten in der Stadt frei von Bebauung belassen wurde. Sie wäre sicherlich heute wertvollstes Bauland, doch die Bürger der Stadt haben sich vor 150 Jahren dafür entschieden, nicht nur ein Panorama frei zulassen, sondern auch eine Festwiese und "Freiraum" zu erhalten.
Auch die Wiese neben der Feuerwache Miersdorf sollte vor etwa 5 Jahren bebaut werden, nur noch ein kleiner Bereich frei bleiben. Dank eines Einwohnerantrages, der von den Grünen stark unterstützt wurde, gelang es diese Fläche auch für zukünftige Generationen als Festwiese freizuhalten. Neben dem alljährlichen Osterfeuer soll der Platz in den kommenden Jahren aufgewertet werden, u.a. soll an den Rändern ein Spielplatz entstehen. Vermutlich hätte es von den Zeuthener Gemeindevertretern beim Einwohnerantrag nicht so ein klares Bekenntis zur Festwiese gegeben, hätte man nicht das Vorbild der Partnergemeinde so vor Augen gehabt.

Und noch etwas hat sich Zeuthen inzwischen bei der Schweizer Partnergemeinde abgeschaut: Im Januar 2019 fand der erste "Zuzügli-Brunch" statt. In Anwesenheit von örtlichen Vereinen wurden dort Zeuthener Neubürger begrüßt. Das große Interesse an der Veranstaltung war auch für die Verwaltung und Gemeindevertreter überraschend - und Anlass, diese Veranstaltung nun alljährlich zu wiederholen.

Diese drei Beispiele zeigen, dass Städtpartnerschaft vor allem "über den Tellerrand" blicken lässt. Es soll aber nicht heißen, dass diese Beziehung - und die zu unserer polnischen Partnerstadt Malomice - nicht noch ausgebaut werden kann und sollte, so dass noch mehr Bürger als bisher davon profitieren. Partnerschaft lässt sich natürlich am Leichtesten dort leben, wo auf der anderen Seite etwas Vergleichbares existiert, also etwas auf der Ebene von Vereinen oder der Feuerwehr. Ideen von Zeuthener Bürger - jedweder Art - sind immer Willkommen!

Freitag, 14. Juni 2019

Das ist die neue Grüne Fraktion in Zeuthen

Bei der Kommunalwahl am 26.Mai errangen die Grünen 17,2% der Stimmen und sicherten sich so vier Sitze in der zukünftigen Gemeindevertretung - zwei mehr als bisher. Aufgrund ihrer Stimmenzahl wurden Christine Wehle, Janina Böhm, Anika Darmer und Jonas Reif gewählt.

Vor der konstituierende Gemendevertretersitzung am 18.Juni hat sich nun die Fraktion Grüne offiziell gebildet. Den Fraktionsvorsitz übernimmt Christine Wehle, die in der vergangenen Wahlperiode Sachkundige Einwohnerin im Ortsentwicklunsgausschuss war und zudem Sprecherin des Baum- und Naturschutzbeirats war. Stellvertretender Fraktionsvorsitzender wird Jonas Reif, der bisher bestehenden Fraktionsgemeindschaft GRÜNE/FDP den Vorsitz übernahm. Janina Böhm war bereits Sachkundige Einwohnerin im Sozialausschuss, für Anika Darmer ist die Mitwirkung in der kommunalen Selbstverwaltung eine Premiere.

v.l.n.r.: Anika Darmer, Christine Wehle, Janina Böhm und Jonas Reif
Die genaue Besetzung der einzelnen Ausschüsse wird nach der konstituierenden Sitzung bekanntgegeben, weil es vermutlich noch Veränderungen gegenüber den heutigen Ausschusszuschnitten und -größen geben wird.

Sonntag, 9. Juni 2019

Miersdorfer Chausse - wie weiter?

Die Negativ-Entwicklung in der Miersdorfer Chaussee kann keinen Zeuthener kalt lassen: Nachdem in den vergangenen Jahren schon einige Geschäfte verloren gingen (Schuhladen, Optiker) kommt es im Juni 2019 ganz dick: Erst die Ankündigung, dass Ende des Monat die Fleischerei schließt, dann gab es plötzlich keine Post mehr und am Donnerstag war auch noch die Dahlbackfiliale geschlossen. Auf der anderen Bahnseite ist seit Ende Mai der Tabak- und Lottoladen von Hans Casper  geschlossen. Die unendliche Tunnelbaustelle, so scheint es, fordert nun in aller Härte ihren Tribut.

In der Tat wird die fehlende Querung und der nicht vorhandene Zugang zur S-Bahn bei den betroffenen Geschäften zu teils erheblichen Umsatzrückgängen geführt haben. Doch in fast allen Fällen gibt es noch andere Gründe, die teils noch schwerer wiegen und der wirkliche Grund der Schließung sind. Bei Dahlback gab es seit der Übernahme durch den Lila-Bäcker fragwürdige Entwicklungen (Rabattsystem mit kostenpflichtiger Kundenkarte), auch die Qualität der Backwaren nahm ab. Die Fleischerei Lehmann aus Trebbin, die "Fleischer Hölzner" übernahm, verabschiedete sich von vielen geschätzten Rezepten. Und bei Hans Casper, so wurde es zumindest berichtet, waren auch die zahlreichen Einbrüche ein Grund, weshalb das Geschäft nicht mehr fortgeführt wird. Ein besonderer Fall scheint die ehemalige Postfiliale zu sein. Einem Bericht der Märkischen Allgemeinen vom 7.Juni nach gab es zwischen der Betreiberin und der Post Meinungsverschiedenheiten über Abrechnungen, die letztlich zur Aufkündigung des Vertrages durch die Post führten.

Schaut die Gemeinde der Entwicklung nur regungslos zu?

Vor allem in den Zeuthener Facebook-Gruppen wurde der Unmut geäußert, dass Gemeindevertreter und -verwaltung dem Siechtum der Miersdorfer Chaussee tatenlos zusehen. Es gibt jedoch nicht allzu viele Möglichkeiten als Gemeindevertreter hier direkt und aktiv tätig zu werden. Dennoch habe ich in den vergangenen Tagen mehrere Gespräche geführt. Der Vermieter des Ladens, in dem die Postfiliale bisher zu finden war, hat erklärt, dass er bereits mit der Post einen Nachfolger gefunden hätte, der umgehend am bisherigen Standort die Postdienstleitungen wieder anbieten könnte.

Laut Aussagen des Vermieters könnte hier in wenigen Tagen schon wieder eine Postfiliale eröffnen.
Auch für die Dahlback-Filiale gibt es erste Interessenten. Allerdings wird es wohl länger dauern, bis hier wieder Geschäfte getätigt werden können. Das Insolvenzverfahren ist noch am Laufen und es ist nicht klar, inwieweit damit noch das bisherige Mietverhältnis besteht. Schwieriger könnte es werden, einen neuen Fleischer für die Miersdorfer Chaussee zu finden. Ein anderer örtlicher Fleischermeister hat leider abgewunken. Vielleicht braucht er nur mehr Motivation von den Zeuthener Bürgern?

In der neuen Gemeindevertretung, die erstmalig am 18.Juni zusammenkommt, sollte schnellstmöglich geklärt werden, ob auch eine aktive Hilfe möglich ist. Vorstellbar wäre zum Beispiel, dass sich die Gemeinde bis zur Fertigstellung des Fußgängertunnels an den Mietkosten der Gewerbetreibenden beteiligt, wenn diese deutliche Umsatzrückgänge durch den Tunnel nachweisen können. Abgesehen davon, ob noch genug Geld im Haushalt der Gemeinde verfügbar wäre, müssten vor allem (wettbewerbs-)rechtliche Fragen geklärt werden.

Montag, 3. Juni 2019

Ist die Lindenallee/Fontaneallee wirklich ein gutes Beispiel?

Hinweis: Der nachfolgende Text stellt ausschließlich meine persönliche Auffassung dar.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau der Seestraße und der damit verbundenen Fällung von 261 Linden wird immer wieder auf zwei Beispiele verwiesen: Das "schlimme Bild", welches sich nun in Wildau bietet (dort wurden alle Bäume gefällt und neue gepflanzt) und das gute Gegenbeispiel, die Zeuthener Linden-/Fontaneallee, in der die Bäume trotz Ausbau stehen geblieben sind. Doch handelt es sich tatsächlich um ein nachahmenwertes Vorbild? Dazu sollte man einen genaueren Blick auf die Straße und die Hintergründe werfen:

Ursprünglich war angedacht, die L401 ab 2004 innerhalb eines kurzen Zeitraums komplett zu sanieren. Man entschied sich, zunächst den Abschnitt Ortszentrum Zeuthen (Goethebogen) bis Ortsgrenze Wildau zu realisieren. Weshalb der zweite Abschnitt (Ortszentrum Zeuthen bis Ortsgrenze Eichwalde) nicht anschließend realisiert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Innerhalb des ersten Abschnitt war der Bereich Ortsgrenze Wildau bis Westkorso relativ einfach zu realisieren, weil die Gesamtstraßebreite ausreichend bemessen war. Zudem gab es in diesem Abschnitt nur noch wenige Bäume (von einer Allee konnte man schon nicht mehr reden).

Im Bereich zwischen Ahorn- und Kastanienallee findet sich ein gemischtes Bild aus Altbäumen, Nachpflanzungen und größeren Lücken.
Der Bereich zwischen Westkorso und An der Eisenbahn war so eng, dass man für einen Geh-/Radweg auf der Seeseite Grundstückflächen zukaufen musste. Nicht alle Anwohner stimmten dem zu (wie man heute noch am Abschnitt mit dem schmalen Gehweg erkennen kann). Hier war die Allee auch noch im besten Zustand - es gab nur wenige Lücken.
Im Bereich An der Eisenbahn bis zum Goethebogen gab es bereits zahlreiche Lücken im Baumbestand. Im Zuge des Ausbaus mussten hier weitere Bäume weichen, weil sie nicht zu retten waren.

Noch heterogener ist das Bild vor dem Seehotel Zeuthen: Hier wird auf absehbare Zeit keine Allee mehr entstehen.
Insgesamt wurden im Zuge des Ausbaus zwischen Goethebogen und Ortsgrenze Wildau mindestens 42 alte Bäume gefällt, die entspricht etwa 20%. Als Ersatz wurden 64 sogenannte Resista-Ulmen (im Bereich Westkorso bis Ortsgrenze) und 56 Linden gepfanzt. Von den Ulmen sind bereits 14 verloren gegangen, bei den neuen Linden ist eine Aussage schwierger, weil bereits vor der Baumaßnahme in einem größeren Abschnitt ohne Altbäume circa 30 Linden nachgepflanzt wurden.


Alte Linden Andere
alte Bäume
Neue Linden Neue Ulmen  Neue Hainbuchen Mittelalte Bäume
Goethestraße (Goethestr.Stich/Forstweg) 20
22
2
Lindenallee (Forstweg/Kastanienallee) 10
5


Lindenallee (Kastanienallee/
Platanenallee)
14
8


Lindenallee (Platanenallee/
An der Eisenbahn)
18
2


Lindenallee (An der Eisenbahn/
Hochwaldstraße)
70
10


Lindenallee/Fontaneallee (Hochwaldstraße/Westkorso) 31
21


Fontaneallee (Westkorso/Fährstraße) 3 2 4

2
Fontaneallee (Fährstraße/Hochwaldstraße) 7 11
28
4
Fontaneallee (Hochwaldstraße/Holundersteg) 2 5
11

Fontaneallee (Holundersteg/Verlängerte Am Wildgarten)

1 5

Fontaneallee (Verlängerte Am Wildgarten/Ortsgrenze) 2
7 6


177 18 80 50 2 6

Die heutige Straßenbaumbepflanzung besteht im ausgebauten Abschnitt also zu weniger als 60% aus Altbäumen. Dennoch hat man das Gefühl, dass die Allee "erhalten" geblieben ist. Dies hat zwei Gründe: Einerseits sind viele nachgepflanzte Bäume fast schon so hoch wie Altbäume, zum anderen stehen seitlich des Straßenraums zahlreiche andere Bäume. Auffällig ist, dass sich Nachpflanzungen vor allem dort gut entwickelt haben, wo ausreichend Platz vorhanden ist (also genug Licht). In dichteren Altbaumbeständen kümmern neue Bäume dagegen.

Auffällig ist auch, dass vor allem der Abschnitt An der Eisenbahn-Hochwaldstraße sehr intakt ist, also der Bereich, der ohne Aufweitung des Gehwegs blieb. Dies könnte zwei Ursachen haben: Der hier angrenzende Wald sorgt für ein besseres Kleinklima (höhere Luftfeuchtigkeit, Windbremse). Dadurch waren die Bäume im Lauf der Jahre weniger gestresst und konnten den Ausbau, der auch hier sicherlich Wurzelschäden verursacht hat, besser kompensieren. Andererseits wurde auf der Seeseite weit weniger in den Wurzelbereich eingegriffen. Für den Weg wurde weniger Oberfläche versiegelt, zudem wurden keine neuen Fundamente für Zäune gesetzt. Hier blieb das Wurzelwerk geschont. Zudem wurde ein Pflasterstein verwendet, der mehr Wasser versickern lässt.

Zwischen An der Eisenbahn und Hochwaldstraße ist der einzige wirklich intakte Alleenabschnitt.

In den restlichen Abschnitten sind jedoch viele alten Linden zu erkennen, die starke Schädigungen aufweisen. Die Anzahl der Altbäume dürfte in den nächsten Jahren weiter sinken. Anders als bei einer genehmigten Fällung (im Zuge des Straßenausbaus) sind von allein absterbende oder aus Verkehrssicherungsgründen entfernte Bäume nicht ausgleichspflichtig.
Die 2005 gepflanzten neue Bäume können das Bild der einheitlichen, geschlossenen Allee kaum mehr schließen. Zudem wurden viele ehemaligen Lindenstandorte nicht mehr bepfanzt. Die Folge: Die Allee geht peu a peu auf natürliche Weise verloren. Daran kann auch kein Alleenschutzparagraf etwas ändern.

Eine Neupflanzung würde die Chance bieten, alle potentiell möglichen Baumstandorte mit neuen Bäumen zu versehen, die mittelfristig (circa 15 Jahren) wieder das Bild einer geschlossenen, einheitlichen Allee vermitteln. Auch eine andere Baumart wäre möglich. Angesichts der Dominanz der Linde im Ort wäre dies sehr sinnvoll, wenn man mehr biologische Vielfalt anstrebt.

Eine Redewendung lautet: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es umschreibt treffend die Allee-Situation im noch nicht ausgebauten Abschnitt der L401.

PS. Auch das Negativ-Beispiel Ortsdurchfahrt Wildau ist nur bedingt vergleichbar: Die Schwarzkopffsiedlung ist - anders als der Abschnitt in Zeuthen - fast baumlos, weshalb hier die Fällungen besonders radikal wirkten.

PSS. Wenn man unbedingt versuchen möchte, einen alten Alleeabschnitt in der Seestraße zu retten, dann sollte man dies zwischen Heinrich-Heine-Straße und Maxim-Gorki-Straße (evtl. noch Heinrich-Zille-Straße) versuchen, da hier der größte erhaltene Allee-Abschnitt liegt und die Bäume noch die größte Vitalität aufweisen.
Ich würde aus den oben genannten Gründen auch hier eher eine Neupflanzung favorisieren.

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