Mittwoch, 7. Dezember 2022

Landschaftsschutzgebiet „Heideberg und Zeuthener Winkel Süd“ auf den Weg gebracht

In den vergangenen drei Jahrzehnten wurden zahlreiche größere Bauvorhaben in Zeuthen auf den Weg gebracht, die weitestgehend auf dem gemeindlichen Flächennutzungsplan aus dem Jahr 2000 basieren. Schon damals war auch den Planern klar, dass dies mit dem Verlust von Freiflächen, Natur und seltenen Fällen sogar von Wald verbunden ist. Deshalb haben sie konkrete Vorschläge gemacht, wie und wo Natur erhalten werden soll – für Pflanzen, Tiere aber vor auch für den Menschen als Naherholungsgebiet. Einer dieser Vorranggebiete sollte ein 87 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet „Heideberg und Eichengrund“ im Norden der Gemeinde sein, welches bis nach Schulzendorf reicht. Neben dem namensgebenden Heideberg, der allen Zeuthenern sicherlich ein Begriff ist, sollte das Gebiet auch die nacheiszeitlich entstandene Abflussrinne des Ebbegrabes umfassen, die sich zur Nachbargemeinde zur einer größeren Niederung aufweitet. Nach Osten hin sollte das Gebiet bis fast zu Bahntrasse reichen und damit auch große Wiesen enthalten. Die über 150 Jahren alten Eichen befinden sich vorwiegend am Übergangsbereich zwischen Wald und Freifläche, das wohl markanteste Exemplar direkt an der Flutgrabenbrücke.

Blau: Gebietsvorschlag laut Flächennutzungsplan 2000, Rosa: potentielle Erweiterungsfläche LSG, Gelb: potentielle Ausgleichsfläche für Bebauung Zeuthener Winkel (Bildquelle: FNP Zeuthen, bearbeitet J.R.)
Auf Antrag der Grünen hat sich die Gemeinde Zeuthen am 6.12.2022 nochmals bekräftigend für die Ausweisung des Landschaftsschutzgebiet ausgesprochen und den Bürgermeister beauftragt, sich bei den für eine Ausweisung verantwortlichen Stellen dafür einzusetzen. Statt der Bezeichnung „Heideberg und Eichengrund“ wird jedoch der Name „Heideberg und Zeuthener Winkel Süd“ favorisiert. Im Zuge der Ausweisung soll auch geprüft werden, ob das Landschaftsschutzgebiet weiter nach Südwesten ausgedehnt werden kann. Auf Anregung anderer Fraktionen sollen Grundstückeigentümer frühzeitig in den Prozess eingebunden werden.

Im Rahmen des Ausweisungsverfahren könnten die Flächen hinsichtlich ihrer Tier- und Pflanzen-Ausstattung noch einmal näher untersucht und Entwicklungsziele definiert werden. Neben der notwendigen Klimaanpassung (Waldumbau) spielt das Gebiet eine große Rolle für den Bodenwasserhaushalt und die nächtliche Abkühlung an heißen Sommertagen. Aber auch die Integration von neuen Waldspielplätzen (nicht nur für Kinder) oder Hundefreilaufflächen scheint hier möglich. Vor allem im Zuge der weiteren Bebauung im nördlichen Zeuthener Winkel ist die Sicherung von großflächigen Naherholungsflächen dringender geboten denn je.

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