Sonntag, 26. April 2015

Sonderausschuss "Kita- und Bewegungshausplanung" beantragt

Die Bereitstellung von Kita- und Krippenplätzen gehört zu den kommunalen Pflichtaufgaben. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, dass nicht nur ausreichend Plätze angeboten werden, sondern auch eine hohe Betreuungsqualität abgesichert wird. Ebenso sollten Elternwünsche nach unterschiedlichen pädagogischen Ansätzen und Betreuungsformen – soweit dies für eine Kommune mit 11.000 Einwohner zu realisieren ist –respektiert werden.

Wenn auf einmal Plätze fehlen...
Anfang März gab die Zeuthener Verwaltung im Sozialausschuss bekannt, dass die derzeit angebotenen Betreuungsplätze nicht mehr ausreichen. Um dies darzustellen, wurden  prognostizierte Bedarfszahlen für die Jahre 2016 und 2017 genannt. Als Konsequenz empfahl die Verwaltung den Ausschussmitgliedern, zeitnah eine Entscheidung über den Bau einer neuen kommunalen Kita zu treffen.
Die Fraktion GRÜNE/FDP stellte hierzu fest: Bevor ein Beschluss zur Schaffung weiterer Kita- und Krippenplätze gefasst werden kann, sind noch aussagekräftigerer Zahlen und Prognosen – auch über das Jahr 2017 hinaus - notwendig. Wenn - wie von der Verwaltung angedacht - auch Kitaplätze für andere Kommunen geschaffen werden sollen, dann müssen für diese Bedarfszahlen vorgelegt und über eine Kostenbeteiligung verhandelt werden.
Weiterhin ist zu prüfen, ob Alternativen zum Bau einer kommunalen Kita bestehen. Insbesondere die Erweiterung der evangelischen Kita „Senfkorn“ in Miersdorf um 20 Plätze – hierzu liegt ein konkretes Angebot vor – erscheint nicht nur finanziell sinnvoll. Mit derzeit 30 angebotenen, voll belegten Plätzen ist ein wirtschaftlicher Betrieb noch nicht möglich. Dieser ist nach Angaben des kirchlichen Kita-Trägers erst ab einer Größe von 50 Betreuungsplätzen gegeben. Dies war schon vor zwei Jahren bekannt, als die Entscheidung zum Bau der Kita fiel. Allerdings gab es damals aus Sicht der Gemeinde bzw. des Kreises keinen Bedarf für eine größere Kita. Wenn jetzt die Erweiterung ermöglicht wird, könnte auch der langfristige Betrieb der Einrichtung gesichert werden, argumentiert der Kita-Täger. 
Nach der Sozialausschuss-Sitzung im April scheint ein Kompromiss hinsichtlich der Erweiterung der kirchlichen Kita möglich, doch werden die 20 Plätze nicht ausreichen, um den prognostizierten Bedarf zu decken. Somit wird die Gemeinde Zeuthen vermutlich nicht um einen eigenen Neubau herumkommen.

Kitazentrum Miersdorf mit Bewegungshaus
Mit der Schaffung neuer Kitaplätze ist zugleich die Frage nach einem geeigneten Standort verbunden. Nach einer ersten Untersuchung potentieller Standorte durch die Verwaltung scheint sich die im Gemeindebesitz befindliche Fläche zwischen der Bibliothek und der evangelischen Kita in Miersdorf als ein geeigneter Platz herauszukristalisieren. Neben der gemeinsamen Nutzung vorhandener Außenanlagen bietet der Standort den Vorteil, dass mit den Neubau zugleich das schon länger geplante und im Haushalt 2015 mit Planungsmittel berücksichtigte Bewegungshaus realisiert werden könnte, das in Abendstunden oder am Wochenende auch anderweitig von Zeuthener Bürgern nutzbar wäre. Auch eine zeitweise Nutzung durch die evangelische Kita oder durch Tagesmütter wäre denkbar. Im Zusammenhang mit dem Neubau könnten auch im Ortszentrum Miersdorf benötigte Parkplätze geschaffen werden bzw. die Zufahrt-Situation zum bestehenden Kitaparkplatz verbessert werden.

Fördermittel und viele offene Fragen
Trotz der sich abzeichnenden Lösung bleiben noch viele offenen Fragen: Wieviel Plätze werden aus heutiger Sicht benötigt? Wieviel Sicherheitspuffer soll oder kann man sich angesichts der weiteren Entwicklung Zeuthens leisten? Und wer soll den Neubau betreiben? Naheliegend wäre sicherlich, dass der Neubau Bestandteil der kommunalen Kita in Miersdorf wird - doch ist dies organisatorisch möglich und sinnvoll? Und welche Alternativen gibt es dazu - auch angesichts dessen, dass derzeit Fördermöglichkeiten bestehen, die aber einen vollständigen Antrag bis Ende September erfordern? Wie können Gruppenräume und Bewegungshaus auf dem Grundstück baulich sinnvoll zusammengefügt werden, so dass auch eine voneinander unabhängige Nutzung möglich wäre?

Sondernausschuss sinnvoll
Angesichts der vielen offenen Fragen und der gebotenen Eile hält die Fraktion GRÜNE/FDP einen Sonderausschuss für die Planung der Kitaplätze und des Bewegungshauses für sinnvoll, der in den kommenden Monaten konzentriert an Lösungen arbeitet und sich in einem engen Tagungsrhythmus treffen soll. Neben Mitgliedern aus der Gemeindevertretung sollen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, Vertreter der Mierdorfer Kitas sowie Mitglieder der Elterinitiative Bewegungshaus daran beteiligt sein. Als ersten Schritt wird die Fraktion GRÜNE/FDP deshalb bei der kommenden Gemeindevertretersitzung am 13.Mai einen solchen Sonderausschuss beantragen.

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