Donnerstag, 21. März 2019

Miersdorfer Chaussee: Verbesserungen sind möglich


Am 14.März fand die zweite Veranstaltung in der Reihe "Zeuthen gestalten" statt. Dieses Mal ging es um das Ortszentrum Zeuthen, konkret um die "Einkaufsstraßen" Miersdorfer Chausee und Goethestraße. Frau Urban aus dem Ortsentwicklungsamt stellte zunächst bestehende Planungen vor. Darunter war auch die Konzeption für die Neugestaltung der Miersdorfer Chausee aus dem Jahre 2004/5. Die damaligen Ideen zum Neugestaltung der Fahrbahnen und Gehwege wurden letztlich nicht realisiert, weil dazu auch vor den Gebäuden befindlichen Flächen aufgekauft werden sollten. Dies verweigerten mehrere Immobilienbesitzer - schließlich hätten sie die Bereiche für einen sehr kleinen Betrag abgeben und im Nachhinein hohe Ausbaubeiträge zahlen sollen.
Das heutige Bild kann aber niemand zufriedenstellen. Der anwesende Bürgermeister Sven Herzberger fragte deshalb die veranstaltenden Fraktionen, wie er weiter handeln sollte. Konkrete Antworten gab es darauf nicht. Klar war allen Beteiligten nur, dass die Gemeinde Zeuthen keinen direkten Einfluss auf die Vermietungen der Geschäftsräume hat. Bürgermeister Herzberger äußerste sich salominisch: "Ich würde mir wünschen, dass die Pflegedienste und Physiotherapien jeweils eine Etage höher ziehen würden. Damit würde unten mehr Platz für Geschäfte und Gastromie zur Verfügung stehen." Deutlich mehr Handel scheint angesichts der Konkurrenz vom A10-Center und Rewe ohnehin kaum möglich.

Cornelia Steinrück, Inhaberin der Löwenapotheke, sah in der heutigen Situation nicht nur Schlechtes: "Da hat sich über die Jahre eine Struktur von Läden und Arztpraxen gefunden, die ein sinnvolles Netzwerk bilden und im Ort gebraucht werden. Die größte Beeinträchtigung - der fehlende Fuußgängertunnel - wird hoffentlich bald von selbst verschwinden. Nichts desto trotz wäre es schön, wenn die Straße attraktiver gestaltet wird. Wichtig wäre aber, dass genug Kurzzeit-Parkplätze erhalten bleiben."

Im Vorfeld und Nachgang haben die Grünen Gespräche mit Vermietern und Mietern geführt. Daraus lassen sich durchaus klare Ziele und Prüfaufträge an die Verwaltung ableiten:
  • Eine reine Fußgängerzone (von der Einmündung Oldenburger Straße bis zum Bahnhof) wird nicht gewünscht. Es ist jedoch zu prüfen, ob eine Einbahnstraßenregelung die Verkehrssituation verbessern kann (mehr Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer und kreuzende Fußgänger).
  • Im Zentrumsbereich sollen ausreichend Kurzzeitparkplätze vorhanden sein, ohne dass der Bereich jedoch vollkommen zugeparkt wirkt.
  • Am Bahnhof soll eine Abholzone (im Fachjargon auch "Kiss&Ride-Zone" genannt) geschaffen werden.
  • Die Gehwegbereiche sollen erneuert werden. Auf der nördlichen Straßenseite wird eine durchgehende, breite "Promenade" gewünscht.
  • Zumindest einige Immobilienbesitzer haben selbst ein Interesse an einem attraktiveren Zentrum und wären zu Zugeständnissen bereit. Hier sind aber frühzeitige Abstimmungen notwendig, die die Verwaltung führen muss.
Für die westliche Bahnseite wurden ebenfalls Planungen vorgestellt. Hier hängt jedoch vielen von der Realisierung des "Ärztehauses Kastanienpassagen" ab. Erst wenn dieses wirklich im Bau ist, sind Veränderungen in der unmittelbaren Umgebung sinnvoll. Auch hier scheinen zusätzliche Kurzzeitparkplätze notwendig. Der Bereich im Goethestraßen-Stich zum Bahnhof wird ebenso als unbefriedigend gewertert, Möglichkeiten seitens der Gemeinde sind jedoch begrenzt. Eventuell kann ein Bebauungsplan, der derzeit diskutiert wird, daran etwas ändern.
Neu gebaut bzw. umgebaut werden sollen die Bushaltestellen. Diese befinden sich zukünftig beide in der Landesstraße (auf Höhe von "Drollie Zookauf"). Dies klingt wie ein Schildbürgerstreich, weil ein Bushalt hier den Verkehr hier quasi zum Erliegen bringt. Vorschriften zum Bau solcher Haltestellen lassen jedoch keine andere Position im unmittelbarem Umfeld des Bahnhofs zu (z.B. in der Alten Poststraße oder Schulstraße).

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