Freitag, 9. September 2022

Grundschule am Wald - auf schnellen Baufortschritt hoffen oder Zwischenlösung schaffen?

Das noch immer wichtigste Thema ist die Verbesserung der Grundschul-Situation. Derzeit läuft die zweite Ausschreibung für den Bau des Multifunktionsgebäudes. Erste Ergebnisse sind nicht vor Oktober/November zu erwarten, die Vergabe ist erst zum Jahreswechsel geplant. Voraussetzung dafür ist jedoch ein beschlossener und höchstwahrscheinlich auch von der Kommunalaufsicht geprüfter Haushalt 2023. Angesichts großer Kostensteigerungen in allen Bereichen und erwartbarer hoher Baukosten wird allein der Haushaltsbeschluss "harte Arbeit" für die Gemeindeverwaltung und Gemeindevertretung werden.

Nach der Beauftragung stehen zunächst die Detailplanung und der Bauantragsprozess bevor. Unter realistischen Annahmen ist eine finale Genehmigung wohl kaum vor Jahresmitte 2023 erwartbar. Für den eigentlichen Bau wurden ursprünglich 12-18 Monate angesetzt, die Verwaltung sprach zuletzt von 9-12 Monaten, wenn ein vorgefertigter Modulbau zum Zuge kommt. Vor dem Bau muss allerdings das Baufeld "freigemacht" werden, sprich: Der Wald muss gerodet werden. Dies ist üblicherweise nur außerhalb der Brutzeiten möglich.

Derzeit scheint - so zumindest unsere Prognose - eine Betriebsaufnahme wohl erst zum Schuljahresbeginn 2024/25 möglich, wobei weitere Verzögerungen immer möglich sind. Wir haben die Gemeindeverwaltung gebeten, nochmals eine eigenständige Zeitprognose zu entwickeln.

Quelle: Schulentwicklungsplan LDS 2022/23 - 2026/27, ohne Zuzugsgewinne, S. 154)

Laut aktuellen Schulentwicklungsplan (siehe Grafik) ist jedoch schon zum kommenden Schuljahr mit dem absoluten Peak (671 Schüler) zu rechnen. Dies sind dann +27% gegenüber dem Schuljahr 2013/14 - ohne das ein einziger Raum in dieser Zeit dazugekommen ist. Derzeit wird 2023/24 bei 111 Kindern nur mit 4 ersten Klassen gerechnet, wobei schon 113 zur Überschreitung der oberen Bandbreite (28 Schüler) im Primarbereich führen würde (eine absolute Obergrenze pro Klasse liegt bei 30 Schüler). 

Bei dreiprozentigen Zuzugsgewinnen - die zumindest in der Vergangenheit nicht unrealistisch waren - ist auch 2023/24 eine 5 erste Klasse zu erwarten. Dies würde die ohnehin schon angespannte Raumsituation (Doppelnutzung von Hort- und Klassenräumen, Zweckentfremdung von Fach- zu Klassenräumen) nochmals belasten - man könnte berechtigt auch überlasten schreiben,

Auf Bitten der Grünen-Fraktion hat die Gemeindeverwaltung über die Sommerpause ein Angebot für die Schaffung von 4 Klassenräumen in Containerbauweise eingeholt - die Nutzungszeit wäre aufgrund baurechtlicher Gründe auf zwei Jahre beschränkt*. Die Mietpreise sind allerdings beachtlich. In den kommenden Wochen soll nun innerhalb der Verwaltung und Gemeindevertretung, vor allem aber in der Schule und dem Hort sowie mit den Eltern diskutiert werden, ob solch ein Container gebraucht/gewünscht wird.

*Alternativ würde auch ein dauerhafter Modulbau möglich sein, der etwa 50% mehr Kosten würde als die zweijährige Anmietung. Für diesen müssten dann zusätzliche Abschreibungen in den kommenden Haushalten geleistet werden.

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